
Jens Steinberg // Der Schrei der Sturmmöwe
Ausstellungseröffnung am 19. September um 15 Uhr // Malerei von Jens Steinberg
Laudatio: Matthias Schilling
Musik: Henning Storch, Naturhörner
Info: Fl Jens Steinberg
Seine Bilder scheinen von klassischer Modernität, von eindringlicher und kraftvoller Botschaft, und dabei frei von allen Modernismen. Sie gerinnen zu Sprache im bildlichen Sinne, eben abseits konstruktiv-konzeptioneller Erwägungen, welche uns im heutigen Kulturbetrieb zu verblüffen trachten und es eigentlich doch kaum (noch) tun. Möglicherweise liegt das zumindest unter anderem daran, dass Steinberg offensichtlich eine große persönliche Nähe zu dem eingeht und beibehält, was ihm Thema zu sein scheint.
„Konzept für die Ausstellung in Templin ist, meine aktuellsten Arbeiten ins Zentrum zu nehmen: kleinformatige Malerei auf Pergamentpapier, entstanden in den letzten sechs Wochen auf zwei Inseln; Hiddensee und Korsika. Sie wird in der Ausstellung ihr visavis in dem finden, was es ansonsten gewohnt ist, den Kern zu bilden, mittel- und großformatige Malerei, Pastell auf Papier und Öl auf Leinwand.“ Jens Steinberg im August 2015
Von gellendem Rot positioniert sich sein „Schrei der Sturmmöwe“ gegen das Tiefblau der Fluten. Allemal Metapher genug, um mehr als ein Seestück zu sein. Sein jetzt und hier als Motivbild der aktuellen Ausstellung: Das Leben im Spielwerk einer Karusseldose vor den horizontalen Streifen der Endlosigkeit. Der Farbauftrag rustikal, Öl auf großer Leinwand, dennoch nicht grob, vielmehr fein. Wie viele Runden bis zur Endlosigkeit?
Eher mittleren Formates die Pastellmalerei unter Glas, frisch, assoziativ, Farbe ist Klang. Die Motivwelt wiederum der See nicht fern, man hört sie, wähnt die Brandung hinter der spröden Kreide. Tatsächlich entstehen diese Arbeiten sämtlich unter freiem Himmel, im Angesicht der Natur, ihr verpflichtet ohne Zwang zum Abbild. Etwa auf der Insel Hiddensee, oder in der Stille der Uckermark.
Als wolle er die Abstinenz des Wortes in seinen Bildern konterkarieren, erschien 2010 im Künstlereigenverlag der Roman „Kapitänsblau“. Der Roman eines Malers über einen Maler, so im Vorwort, und soviel scheint sicher, Wort wird Bild und Bild ist Wort.
ben (2012)
Link: Jenssteinberg-malerei.de
Geboren in Berlin 1966.
Frühzeitiges Interesse an Malerei und Grafik.
Erstmals ausschließliche Beschäftigung mit Malerei 1986 bis 1988, Studium der Gebrauchsgrafik
an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin von 1988 bis 1992.
Von 1989 bis 2000 grafische Mitarbeit an der Berliner Kunstzeitschrift Herzattacke und Kunstbuchprojekte
in der Edition Maldoror.
Von 2002 bis 2011 Gastdozent für Farbe und Zeichnung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.
Diplom für Kommunikations-Design 2004.
Seit 1993 unterschiedliche künstlerische Tätigkeiten und Projekte, so unter anderem Malerei mit Kindern
und Leitung von Mal- und Zeichenkursen, seit 2006 Zeichenkurs Artus in Berlin-Friedrichshagen.
Seit 2009 Kurse für Malerei und Grafik bei der Allianz AG Berlin-Teptow und seit September 2012
der Mal- und Zeichenkurs im Bürgerhaus Grünau.
Malerei, Zeichnung, Grafik und Künstlerbücher in Kunstsammlungen in Deutschland und international, zum Beispiel Stadtbibliothek Berlin, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Herzog August-Bibliothek Wolfenbüttel, Klingspor-Museum Offenbach, Sächsische Landesbibliothek Dresden, Musée de l’Art Contemporain de Chamalières, Stanford-University California u. a. 2010 Roman „Kapitänsblau“ im Künstlereigenverlag KeV, Berlin. Jährlich seit 2001 „Sommergalerie am Boot“ auf Hiddensee.
AUSSTELLUNGEN
2015 Ohne Farbe/Zeichnung und Grafik, Kulturwirtschaft e.V., Triepkendorf/Uckermark
2014 Auf lange Sicht, Kirche Boek, Mecklenburg
2013 Erdbeerfelder für immer, Bürgerhaus Grünau, Berlin
2013 Märzgespräch, Kirche Boek, Mecklenburg
2011 Malerei und Lesung, Henni-Lehmann-Haus, Vitte auf Hiddensee
2011 Malerei und Lesung, Rathaus Eschborn/Frankfurt am Main
2010 Luise – Gestaltwandel, Beteiligung, Kulturwirtschaft e.V., Triepkendorf/Uckermark
2010 Luftschiff/Reiter/Caruso und Lesung, Reitbahn 3, Ansbach/Mittelfranken
2009 Galerie Fährhaus, Caputh
2009 Galerie Eisenbart, Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt, Magdeburg
2009 Atrium-Galerie, Haus Hvezda, Marienbad/CZ
2009 Kunstmeile Berlin-Baumschulenweg
2008 Hiddensee, Alte Möbelfabrik, Berlin-Köpenick
2008 Beteiligung an der Kunsttour Caputh 2008 im Gildehaus, Caputh/Brandenburg
2008 Der Reiter im Park, Allianz-Tower, Berlin-Treptow
2007 König und Fluss, Caritas Klinik Maria Heimsuchung, Berlin-Pankow
2007 Fjordreise, Victoria Versicherung, Berlin-Kreuzberg
2007 König und Fluss, Kunstverein Reitbahn 3, Ansbach/Mittelfranken
2005 Der Teich, Kulturwirtschaft e.V., Triepkendorf/Uckermark
2003 Feuer und Fluss, Umwelttechnikzentrum/WISTA, Berlin
2002 Haus Ostende, Ahlbeck/Insel Usedom
2002 Das Dampfschiff, Gutshaus Groß-Fredenwalde, Uckermark
2001 Atelier Milchhof e.V., Berlin-Prenzlauer Berg
2001 Kulturgut Wrechen, Uckermark
2000 Flaschengrüne Heimkehr, Akademie für Kultur und Bildung, Berlin-Mitte
2000 Himmelsfelder, Galerie Grünstraße, Berlin-Köpenick
1998 Fortbildungsakademie der Wirtschaft, Berlin-Treptow
1998 Achtundneunzig Türme, Galerie Bestahl, Berlin
1998 Kirche im Vivantes Klinikum, Berlin-Hellersdorf
1997 Grüße vom Kapitän, Atelier Herzattacke, Berlin
1995 Galerie Dielenhaus, Stralsund
1995 Als der Kapitän das Licht nahm, Atelier Herzattacke, Berlin
1994 Zum glutroten Aufspiel, Atelier Herzattacke, Berlin
1994 Grafik, Chamalieres, Frankreich
1993 Galerie Waldhus, Vorwerk Annenwalde, Uckermark
1993 mit Herzattacke, Studio Bildende Kunst, Berlin
1991 weltweiten Wanderausstellung der Grafik im kleinen Format, Frankreich, Preisträger de la ville Royat
1990 Artothek, Berlin-Treptow
1990 Beteiligung an der U-Bahn-Ausstellung, Berlin-Alexanderplatz
1990 mit Herzattacke, Galerie Wohnmaschine, Berlin-Mitte
1988 erste Personalausstellung, Berlin-Baumschulenweg