Am 1.12.3.25 hatten 6 Mitglieder des Kunstvereins Templin ein besonderes Wochenenderlebnis. Wir hatten die Möglichkeit, in der Buchdruckwerkstatt von Marc Berger in Gransee an einem Workshop DRUKSELN teilzunehmen. Marc Berger hatte vor kurzem in der Rathausgalerie ausgestellt.
Drukseln – dieses Wort hatten wir noch nie gehört und waren gespannt, was uns erwarten würde. Das Drukseln ist eine Hochdrucktechnik. Wir verwendeten Druckmodeln aus Holz, ca. 20cm groß und ziemlich kompakt, wie der Großbuchstabe des Alphabets. Diese wurden mit Offsetdruckfarbe eingewalzt und mittels Presse gedruckt. Dabei kam es auf keine speziellen Inhalte an, sondern auf das Gestalten mit Formen, Rhythmus, Farben.

Am wichtigsten war dabei der Spaß, die Freude an immer wieder neuen Erfindungen. So entstanden bei allen sehr unterschiedliche Arbeitsergebnisse. Die Freude am gestalterischen Spiel begleitete uns an beiden Tagen.
Marc Berger hat für seinen Kurs eine Art Losung aufgestellt: „Und das Schönste daran: Man kann nichts dabei falsch machen!“ Ein Bericht von Helga Knaak.




Was ist Drukseln genau?
Jeder Typograf sollte mit Schrift auch spielen können. Die vielleicht radikalste Form dieses Spiels ist das „Drukseln“. Der Buchstabe wird — entkleidet von seiner Bedeutung — nur in seiner abstrakten Form als Baustein für (fast) immer interessante Druckbilder verwendet.
Mit Holzlettern entstehen ganz unkompliziert in spielerischen Versuchsreihen und einer Mischung aus Kreativität, Zufall und drucktechnischen Tricks abstrakte Grafiken, spannende Muster, anregende Kompositionen.
Der Begriff „Druksel“ (eine Verniedlichungsform von „Druk“, also einer richtigen „Drucksache“) stammt von dem holländischen Drucker Hendrik Nicolaas Werkman, der diese Art des Druckens in den 20er Jahren zu einer Kunstform erhob, mit seiner Bezeichnung aber den spielerischen Charakter dieser Arbeit betonte.
Nach Werkman gab es immer wieder Typografen, Grafiker und Drucker, die derselben Leidenschaft frönten. Auch die modernen Jünger des „Letterpress“ lassen sich die Freude an diesem unerschöpflichen Universum natürlich nicht entgehen.
Marc Berger arbeitet seit über 30 Jahren u.a. als Handsetzer und Drucker und hat schon in zahlreichen Workshops den Teilnehmenden Spaß am „Drukseln“ vermitteln können.
Die Abbildungen zeigen ganz schnell gedruckte, primitive Druksel, die alle von der abgebildeten Druckform mit den schlichten zwei kleinen „a“ gedruckt worden sind.
Mit einigen Tricks und vielleicht auch mehreren Farben kann man schnell noch viel schönere und spannendere Ergebnisse erzielen. Und das Schönste daran: Man kann dabei gar nichts falsch machen! Jedes Blatt ist ein Unikat und damit etwas einmalig Besonderes.
Der Workshop ist gleichermaßen für interessierte Laien, drucktechnisch Interessierte, Selbermacher und Selbermacherinnen, Typografen und Schriftinteressierte, Hobby- und Profi-Grafiker und natürlich auch alle anderen im Alter von 8 bis 80 Jahren geeignet.
Ob in der Gruppe als originelles und interessantes Freizeiterlebnis, zum „Teambilden“, als kreative Anregung, individuell zum künstlerischen Experimentieren oder als „Geschenkebasteln“ … Drucken ist immer ein interessantes Abenteuer!
Durch diese Internetseite blättern: