Anlässlich des 120-jährigen Bestehens des Berliner Bibliophilen Abends (BBA) unternahmen Mitglieder und Freunde des Vereins am 12. Januar 2025 einen Ausflug nach Templin. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem die Teilnehmer eine von der Schweizer Künstlerin Brigitte Neustäbler gestaltete Grafik zur Feier des Jubiläums in Empfang nehmen konnten, besuchten sie die Ausstellung des Kunstvereins Templin mit dem Titel „Keine Bilder“, die Typografiken von Marc Berger präsentierte.
Matthias Schilling vom Kunstverein Templin hieß die Gäste herzlich willkommen und führte sie in die Welt des Handpressendrucks ein. Anschließend leitete Marc Berger aus Gransee persönlich durch die Ausstellung. Mit großer Expertise und Leidenschaft demonstrierte er die beeindruckende Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten, die sich mit Schrifttypen eröffnen. Die Führung durch den erfahrenen Schwarzdrucker war gleichermaßen interessant, aufschlussreich und unterhaltsam. Viele seiner Werke sind „kritisch-pessimistische Hilfestellungen zum Zeitgeschehen“, bei denen jedoch auch Humor nicht zu kurz kommt.
Auch Marc Berger gehörte zu den Gratulanten des 120-jährigen Jubiläums des Berliner Bibliophilen Abends. Als besondere Würdigung überreichte er den Teilnehmern eine eigens für das Stiftungsfest geschaffene Typografik in einer limitierten Auflage von 33 Exemplaren. Diese Arbeiten, im Vierfarbdruck mit Holzlettern gefertigt, wurden von den Anwesenden mit großer Begeisterung entgegengenommen.
Mehr zur Ausstellung Marc Berger: https://kunstverein-templin.de/marc-berger/
Der Berliner Bibliophilen Abend (BBA) ist ein traditionsreicher Verein, der seit seiner Gründung im Jahr 1905 die Pflege und Förderung der Buchkultur in den Mittelpunkt stellt. Er bringt Buchliebhaber, Sammler, Buchgestalter, Drucker, Schriftsteller, Illustratoren und alle Freunde des bibliophilen Buches zusammen. Ziel des Vereins ist es, das Bewusstsein für die Kunst des Buches zu fördern – sei es in Bezug auf typografische Gestaltung, Illustration oder Buchdruck. Zudem möchte der Verein Wissen und Leidenschaft für seltene Bücher, historische Drucke und zeitgenössische bibliophile Werke vermitteln sowie das Handwerk und die Künste, die mit dem Buch verbunden sind, wie die Buchbinderei und den Handpressendruck, unterstützen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten des Vereins gehören Treffen und Vorträge zu buchbezogenen Themen, Exkursionen zu bedeutenden kulturellen Stätten, Druckwerkstätten oder Ausstellungen sowie die Veröffentlichung von bibliophilen Editionen in kleiner, hochwertiger Auflage. Der Berliner Bibliophilen Abend hat im Laufe der Jahrzehnte eine wichtige Rolle in der deutschen Buch- und Kulturlandschaft eingenommen. Viele seiner Mitglieder sind prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft, die sich mit Leidenschaft für die Erhaltung und Weiterentwicklung der Buchkunst einsetzen.
Mehr zu Berliner Bibliophilen Abend (BBA): https://berliner-bibliophilen-abend.org/
Grafik zur Feier des Jubiläums: Das Blatt zeigt symbolisch den geschundenen, aber dennoch lebendigen Stamm eines Ginkgos, der für Langlebigkeit steht, mit einer darauf ruhenden Eule, einem seit Jahrtausenden bekannten Symbol der Weisheit. Diese Darstellung verweist auf die wechselvolle Geschichte des Berliner Bibliophilen Abends (BBA): Die regionale Vereinigung, die am 12. Januar 1905 als Teil der 1899 gegründeten Gesellschaft der Bibliophilen ins Leben gerufen wurde, erlebte eine erfolgreiche Entwicklung, die jedoch 1933 durch die Nationalsozialisten abrupt beendet wurde. Grund dafür war die weitgehend jüdische Mitgliedschaft der Vereinigung. Nach dem Krieg erfolgte 1954 die Neugründung des BBA in Westberlin.
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